5. WAS KÖNNEN WIR AUS DEM HOLOCAUST LERNEN? 5.1 Versuche den Völkermord zu verhindern | 5.2 Vorurteil, Rassismus und Hass in der Gegenwart
Diese Aufgabe enthält einen Informationstext, in dem es um die Definition des Begriffs Völkermord und die Verabschiedung eines Rahmengesetzes zur Bestrafung des Völkermords geht. Die Durchführung der Aufgaben sollte Sie dafür sensibilisieren, über die Relevanz historischer Ereignisse in unserem Leben nachzudenken und über die Notwendigkeit, demokratische Werte und Menschenrechte zu schützen und zu wahren.
HISTORISCHER HINTERGRUND
Vor und während des Holocaust gab es keinen rechtlichen Unterschied zwischen der Ermordung einer Person und der Ermordung eines ganzen Volkes. Raphaël Lemkin, ein jüdisch-polnischer Anwalt, der vor dem Holocaust aus seiner Heimat geflohen war, hielt dies für unangemessen. Von seinem Zufluchtsort in Schweden und später von den USA aus, setzte er alles daran, ein internationales Gesetz gegen den Völkermord zu schaffen.
Der Begriff Völkermord kommt vom griechischen Wort Genos für Abstammung und dem lateinische Wort caedere für Mord. Als Lemkin von den Ereignissen des Völkermords an den Armeniern erfuhr, warf er bereits vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs die Frage auf, warum die absichtsvolle Ermordung einer ganzen Bevölkerung kein internationales Verbrechen sei.
Die Bemühungen von Lemkin zeitigten erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Rahmen der neu gegründeten Vereinten Nationen Ergebnisse. Die Generalversammlung der Vereinten Nationen nahm die Konvention zur Verhütung und Bestrafung des Völkermordes an. Die im Januar 1951 in Kraft getretene Übereinkunft definierte Völkermord als Taten, die darauf abzielen, eine nationale, ethnische, rassische oder religiöse Gruppe auf unterschiedliche Weise ganz oder teilweise zu vernichten.
Bei derselben Sitzung der Generalversammlung der Vereinten Nationen wurde ein weiteres wichtiges Rechtsinstrument verabschiedet. Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die darauf abzielt, Einzelpersonen und Gesellschaften vor Verletzungen ihrer Grundrechte zu schützen.
Diese Dokumente konnten nicht rückwirkend auf die TäterInnen des Holocaust angewendet werden. Doch schon wenige Jahre nach der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Europa gab es einen rechtlichen Rahmen und ein internationales Verbot des Völkermords.
1. Was ist der Unterschied zwischen Mord und Völkermord?
2. Verwenden Sie das Internet, um Beispiele zu finden, bei denen die Genozid-Konvention zur Verfolgung von TäterInnen herangezogen wurde.
3. Wie ist die Welt derzeit - Ihrer Meinung nach - vor dem Verbrechen des Genozids geschützt?