Reinhard Florian | Biografie | Roma in NS-Deutschland
Reinhard Florian | Biografie
1923-1940
Reinhard Florian wurde in einer Sinti-Familie im ostpreußischen Matheninken geboren. Dort lebte er mit seinen Eltern und acht Geschwistern. Bis 1937 besuchte er acht Jahre lang die Grundschule. Als „Zigeuner“ durfte Reinhard Florian kein Handwerk erlernen und wurde wie seine älteren Geschwister zur Zwangsarbeit in der Landwirtschaft eingesetzt.
1941-1945
Reinhard Florian wurde von der Gestapo festgenommen und in verschiedenen Gefängnissen im Deutschen Reich eingesperrt, bevor er zunächst in das Getto Bialystok und dann in das Konzentrationslager Mauthausen deportiert wurde. Einige Monate später wurde er in das Konzentrationslager Gusen gebracht, im Juni 1943 wurde er in das Konzentrationslager Buna / Monowitz und später in das Arbeitslager Charlottegrube eingewiesen, wo er bis Januar 1945 in einem Kohlenbergwerk arbeiten musste.
1945-2014
Auf einem Todesmarsch im Januar 1945 brachte die SS Reinhard Florian bis nach Loslau, von dort wurde er erneut nach Mauthausen deportiert. Danach brachte man ihn in die Außenlager Melk und Ebensee. Er litt an Tuberkulose und Hunger. Nach seiner Befreiung ging er nach Bayreuth. Er erfuhr, dass außer seinem Vater nur ein Bruder von acht Geschwistern überlebt hatte. Er schrieb über seine Erfahrungen in einem Buch, das 2012 von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas veröffentlicht wurde. Reinhard Florian starb 2014.