Lehrerhandbuch

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Willkommen bei Eternal Echoes! Hier finden Sie die allgemeinen Leitlinien zur Lernplattform.
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Als registrierte Lehrkraft haben Sie – zusätzlich zum gesamten Material auf der Website –Zugang zu Tipps für den Unterricht, zu in die Tiefe gehenden Artikeln, und Ihre SchülerInnen können Ihnen Zusammenfassungen und Notizen zusenden. Zu jeder Übung finden Sie Verweise auf den Lehrplan.

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Allgemeine Einführung zur Lernplattform

Eternal Echoes ist eine interaktive Lernplattform, die mithilfe von Zeitzeugen-Videos, Begleitmaterialien, historischen Quellen und Fotos über den Holocaust informiert. SchülerInnen im Alter von 14 bis 17 Jahren sollen die NS-Vergangenheit kennen, um vor diesem Hintergrund Ereignisse und Fragen der Gegenwart reflektieren zu können.

Eternal Echoes soll bei der Bekämpfung von Antisemitismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit unter Jugendlichen unterstützen und dem Einfluss antidemokratischer Ideen in Europa entgegenwirken. Indem das Lernprogramm das Wissen der SchülerInnen über den Holocaust erhöht, trägt es dazu bei, Werte wie Menschenrechte, Gleichberechtigung und Demokratie zu fördern.

Lernziele

Zu den allgemeinen Zielen der Lernplattform zählen die Sensibilisierung für die Einzigartigkeit und zugleich Universalität des Holocaust ebenso wie die Gewährleistung, dass das Wissen über den Holocaust nicht verlorengeht. Durch die Beschäftigung mit den allgemeinen und den mit den Zeitzeugenberichten verknüpften Aufgabenstellungen sollen die SchülerInnen ein tieferes Verständnis für die Faktoren, die zum Holocaust und zum Völkermord an den Roma führten, entwickeln. Die SchülerInnen werden mit den vielfältigen Erfahrungen der Holocaust Überlebenden anderer vom NS-Regime verfolgter Gruppen konfrontiert.

Die Aufgabenstellungen der Lernplattform sollen das Bewusstsein der SchülerInnen schärfen in Bezug auf:
  • die Notwendigkeit, demokratische Werte und Menschenrechte zu schützen und zu bewahren
  • die Art und Weise wie subtile Veränderungen in einer Gesellschaft sowie die Entscheidungen von Einzelpersonen, Organisationen und Regierungen furchtbare Konsequenzen haben können
  • Vorurteile, die sich im unmittelbaren Umfeld der SchülerInnen finden, und Propagandainhalte, die von extremistischen und antidemokratischen Bewegungen im Internet verbreitet werden​​​​​​​
  • Gefahren des Schweigens und der Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden anderer​​​​​​​
  • die Wichtigkeit, gegen diskriminierende und rassistische Einstellungen, Antisemitismus, Antiziganismus und Rassismus in unserem täglichen Leben vorzugehen​​​​​​​
  • aktuelle Themen etwa, wie wir Zugewanderte in unserer Gesellschaft sehen oder wie wir die Menschenrechte beurteilen
In der Beschäftigung mit den Aufgabenstellungen können folgende Lernergebnisse erreicht werden:
  • Die SchülerInnen erfahren etwas über Antisemitismus und Rassismus – damals und heute
  • Die Fähigkeit der SchülerInnen, kritisch und multiperspektiv zu denken, wird gefördert​​​​​​​
  • Die Fähigkeit der SchülerInnen zur Empathie wird gefördert​​​​​​​
  • Die Fähigkeit der SchülerInnen, Entscheidungen zu treffen und danach zu handeln, wird gefördert​​​​​​​
  • Die SchülerInnen reflektieren die Relevanz historischer Ereignisse für die Gegenwart​​​​​​​
  • Die SchülerInnen lernen die Konsequenzen von Stereotypen und Vorurteilen zu verstehen​​​​​​​
  • Die SchülerInnen lernen Propagandamaßnahmen in ihrem zeitlichen und örtlichen Kontext zu verstehen

Interdisziplinärer / fächerübergreifender Unterricht

Über die Ereignisse des Holocaust zu unterrichten, erfordert profunde Kenntnisse der Geschichte, daher sollte dies die Grundlage für die Beschäftigung mit dem Thema sein. Ein inter- und multidisziplinärer Zugang zum Holocaust könnte jedoch dazu beitragen, die verschiedenen Aspekte menschlichen Verhaltens besser zu verstehen. Die Geschichten des Holocaust werfen zentrale moralische und ethische Fragen auf, die in verschiedenen Schulfächern und Unterrichtseinheiten diskutiert werden können. Lehrkräfte der folgenden Unterrichtsfächer könnten daher an einer Zusammenarbeit mit Eternal Echoes interessiert sein:

square.jpg Geschichte     square.jpg Kunst    square.jpg Literatur     square.jpg Menschenrechtsbildung     square.jpg politische Bildung     square.jpg Religionswissenschaften     square.jpg Soziologie     square.jpg Sprachen usw.

Leitlinien für den Unterricht über den Holocaust

Die International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) hat basierend auf internationalen Best Practice Projekten eine Reihe von Richtlinien zusammengestellt, die Lehrkräften helfen sollen, sich diesem sehr schwierigen Thema anzunemen, indem mögliche Wege des Umgangs aufgezeigt werden. Die Aktivitäten von Eternal Echoes entsprechen diesen Richtlinien.

Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung der Leitlinien. Für mehr Information besuchen Sie bitte die offizielle Website von IHRA.

Zusammenfassung der IHRA Richtlinien
  • Der Holocaust kann SchülerInnen erfolgreich beigebracht werden. Scheuen Sie sich nicht davor, das Thema aufzugreifen
  • Definieren Sie den Begriff Holocaust​​​​​​​
  • Sorgen Sie für eine positive Lernumgebung mit schülerorientierten und -aktivierenden didaktischen Ansätzen​​​​​​​
  • Individualisieren Sie die historischen Ereignisse, indem Sie Statistiken in persönliche Geschichten übersetzen​​​​​​​
  • Nützen Sie Zeitzeugenberichte, um die historischen Ereignisse für Ihre SchülerInnen realitätsnäher und anschaulicher zu machen​​​​​​​
  • Ein fächerübergreifender Ansatz kann zu einem besseren Verständnis des Holocaust beitragen​​​​​​​
  • Betten Sie die historischen Ereignisse in einen größeren Zusammenhang ein​​​​​​​
  • Vermitteln Sie das Thema umfassend und differenziert​​​​​​​
  • Bemühen Sie sich um einen präzisen Sprachgebrauch und achten Sie darauf, dass Ihre SchülerInnen es auch tun​​​​​​​
  • Unterscheiden Sie zwischen der Geschichte des Holocaust und den Lehren, die aus dieser Geschichte gezogen werden können​​​​​​​
  • Vermeiden Sie einfache Antworten zu komplexen Geschichten​​​​​​​
  • Ermöglichen Sie Ihren SchülerInnen einen unmittelbaren Zugang zu historischen Quellen​​​​​​​
  • Die SchülerInnen sollten darauf hingewiesen werden, dass zahlreiche Dokumente und Zeugnisse für den Holocaust von den TäterInnen stammen​​​​​​​
  • Ermutigen Sie Ihre SchülerInnen, verschiedene Interpretationen des Holocaust kritisch zu analysieren​​​​​​​
  • Achten Sie darauf, geeignete schriftliche und visuelle Inhalte zu verwenden, und setzen Sie keine verstörenden Bilder ein, um Ihre SchülerInnen für die Auseinandersetzung mit dem Holocaust zu interessieren
  • Vermeiden Sie es, die Leiden einer Opfergruppe mit denen einer anderen zu vergleichen
  • Ermöglichen Sie es Ihren SchülerInnen, die vielfältigen Reaktionen der NS-Opfer kennenzulernen, einschließlich der zahlreichen Formen des Widerstands gegen die Nationalsozialisten​​​​​​​
  • Achten Sie darauf, die jüdische Bevölkerung nicht nur im Zusammenhang mit dem Holocaust zu erwähnen​​​​​​​
  • Vermitteln Sie, dass der Holocaust nicht unvermeidbar war​​​​​​​
  • Versuchen Sie nicht, die TäterInnen als „unmenschliche Monster“ abzutun​​​​​​​
  • Achten Sie darauf, dass Sie eine klare Unterscheidung zwischen TäterInnen der Vergangenheit und der Gegenwart – in Europa und andernorts – zu machen​​​​​​​
  • Ermuntern Sie Ihre SchülerInnen dazu, sich mit lokalen, regionalen, nationalen und globalen Geschichten und der unterschiedlichen Erinnerungskulturen auseinanderzusetzen​​​​​​​
  • Motivieren Sie Ihre SchülerInnen, an nationalen und lokalen Gedenk- und Erinnerungskulturen teilzuhaben und diese zu reflektieren​​​​​​​
  • Achten Sie darauf, geeignete Lernformen einzusetzen, und vermeiden Sie Simulationen, die SchülerInnen dazu animieren, sich mit TäterInnen oder Opfern zu identifizieren​​​​​​​
  • Vermeiden Sie es, die Leugnung der Vergangenheit zu legitimieren​​​​​​​
  • Vergegenwärtigen Sie sich die Potenziale aber auch Grenzen aller Lehrmaterialien, einschließlich des Internets​​​​​​​
  • Unterscheiden Sie zwischen historischen und gegenwärtigen Ereignissen und vermeiden Sie ahistorische Vergleiche​​​​​​​
  • Gehen Sie auf die Anliegen Ihrer Schüler ein