Eingesperrt im Getto 1941-1944

Ich war da.

Im Oktober 1941 erhielten Grete Feldsberg und ihre Mutter den Befehl, sich zur Deportation “einzufinden”. Sie durften jede nur einen Koffer und Bettzeug mitnehmen. Die beiden Frauen wurden im ersten von insgesamt fünf Transportzügen zu je tausend Personen in das Getto Litzmannstadt, in Łódź, Polen, deportiert. Gretes Großmutter Cäcilia Zweig, die damals bereits 86 Jahre alt war, musste allein in Wien zurückbleiben. Der Abschied von ihrer Großmutter gehört zu Gretes schmerzhaftesten Erinnerungen. Cäcilia Zweig starb 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt.

Im Getto Litzmannstadt hatten die Nationalsozialisten bereits über 180.000 polnische Jüdinnen und Juden gezwungen, auf engstem Raum zusammenzuleben. Mit den Deportationen aus dem Westen kamen weitere 20.000 Menschen hinzu. Sie lebten unter menschenunwürdigen Verhältnissen, es fehlte ihnen am Notwendigsten. Nach ihrer Ankunft im Getto lernte Grete den polnischen Juden Henrik Apt kennen, der sie und ihre Mutter, so gut er konnte, unterstützte. Er verhalf ihnen zu Arbeit, Grete in der Gettoverwaltung, ihrer Mutter in einer Pantoffelwerkstatt. Mehrere Male rettete Henrik Apt die beiden Frauen vor der Deportation in das Todeslager Kulmhof an der Ner / Chełmno nad Nerem. Im Herbst 1942 starb Gretes Mutter Irma Feldsberg im Alter von 60 Jahren an Hunger und Erschöpfung.

Grete Stern, geb. Feldsberg (1920), Österreich

Grete Stern, geb. Feldsberg (1920), Österreich

Wie Grete Feldsberg im Getto Litzmannstadt überleben konnte

Getto Litzmannstadt

Grete Stern beschreibt, wie sie mit ihrer Mutter im Oktober 1941 im Getto Litzmannstadt in der polnischen Stadt Łódź ankam. Unter menschenunwürdigen Bedingungen wurden die beiden mit vielen anderen Deportierten aus dem Westen in Baracken untergebracht.

1) Jakob Ringart war damals 15 Jahre alt, er stammte aus einer polnisch-jüdischen Familie aus Łódź. Hören Sie, was er über das Getto erzählt >>

Folgen Sie Grete Sterns Erzählung über ihre Ankunft im Getto zusammen mit ihrer Mutter und beantworten Sie die folgende Frage:

  • Wie gingen die beiden Frauen jeweils mit der neuen Situation um?

  • Jakob Ringart war damals 15 Jahre alt, er stammte aus einer polnisch-jüdischen Familie aus Łódź.  Hören Sie, was er über das Getto erzählt.

Henrik (Niutek) Apt

Grete Stern erzählt über ihre Freundschaft mit dem polnischen Juden Henrik Apt, der mit seiner Familie schon 1940 ins Getto zwangsübersiedelt worden war. Er unterstützte Grete Stern und ihre Mutter, so gut es ging. Sie ist überzeugt, dass sie ohne ihn das Getto nicht überlebt hätte.

2) Grete Stern beschreibt im Video ihre lebensrettende Freundschaft mit dem polnischen Juden Henrik Apt. Diskutieren Sie dazu folgende Fragen:

  • In welcher Weise hat Henrik Apt Grete Feldsberg unterstützt? Was bedeutete seine Unterstützung für sie?

  • Welche Rolle spielen Freundschaft und Solidarität für Verfolgte, Unterdrückte oder Entrechtete in einem Gewaltregime?

Auflösung des Gettos

Im August 1944 wurde das Getto liquidiert, Grete Feldsberg musste eine schwere Entscheidung treffen.

3) Folgen Sie Grete Sterns Erzählung über ihre verzweifelte Situation im Getto und beschäftigen Sie sich mit den folgenden Fragen:

  • Was waren Grete Feldsbergs „Injektionen“?

  • Welche schwierige Entscheidung musste sie treffen, als das Getto aufgelöst wurde?

Getto Litzmannstadt

4) Sehen Sie sich die Slideshow über das Getto Litzmannstadt an. Als zusätzliche Quelle nutzen Sie auch den Plan des Gettos

  • Beschreiben Sie die Lebensumstände im Getto.

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Das Leben ändert sich 1938

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